#BesucherMacht | Digitale Besucherbeteiligung an einer Ausstellung

Das Marta Herford ruft zur Blogparade #BesucherMacht und natürlich möchte ich meine ehemaligen Kollegen gerne in ihrem Anliegen unterstützen. Ein halbes Jahr bin ich nun schon im Verlag und bekomme langsam wieder einen Blick von außen auf das Museum, das ich selbst vier Jahre lang auf dem steinigen Weg ins Netz begleitet habe. Da ich dem Thema meines Blogs treu bleibe, habe ich mich entschieden mir die Microsite des Museums zur kommenden Ausstellung „Paarweise“ einmal genauer anzuschauen. Diese und das dahinter stehende Konzept ist auch Ausgangspunkt der Blogparade. Trotz meiner engen Verbundenheit mit dem Haus ist das hier, wie gewohnt, kein Flauschbeitrag, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit dem Projekt. Darüber hinaus passt er auch gut zur aktuellen Debatte zum Status Quo der Museen im Netz, zu der Anke von Heyl und Angelika Schoder gerade sehr gute Beiträge geschrieben haben. Wobei ich mich entschieden habe, hier exemplarisch ein Projekt auf seine Tauglichkeit und seinen Nutzen zu betrachten und keinen allgemeinen Beitrag zu schreiben. Da würde ich gerade einfach kein Ende finden.

Die Microsite – Ausgangspunkt der Blogparade

Ausgangspunkt der Blogparade #BesucherMacht ist die kommende Ausstellung „Paarweise“ mit Werken der Sammlung Marta, die im Voraus mit einer Microsite vorbereitet wird, auf der Besucher Kunst-Paare für die Ausstellung vorschlagen können. Mit ein bisschen Glück werden diese sogar zu sehen sein. Das Museum selbst beschreibt die Aktion folgendermaßen:

Im Vorfeld unserer Sammlungsschau „Paarweise – Neue Werke in der Sammlung Marta“ entschied sich das Team unserer Ausstellungsmacher dazu, einen Schritt weiter zu gehen: In der Präsentation der Neuzugänge werden Teile der auswählenden und deutenden Macht vom kuratorischen Team an die BesucherInnen abgegeben. Als ein adäquater Ort erschien das Digitale. Hier sind die Beteiligten weder räumlich noch zeitlich gebunden, hier ist die Teilnahme einem breiten Spektrum an Beteiligten möglich.

Auf einer eigens eingerichteten Internetseite können Paare aus den neu angekauften Werken der Sammlung Marta gebildet werden. Zusammen mit einem Text, der die eigene Wahl nachvollziehbar macht, werden diese anschließend an uns geschickt. Mit kuratorischem Geschick und etwas Glück findet sich dann das eigene Paar in der Ausstellung ab dem 22. November wieder. Aber auch die Paare und Ideen Anderer bieten in der Ausstellung Raum für Reflexion und neue Sichtweisen. Vor dem Hintergrund dieser Planung fanden im Marta Herford viele interne Diskussionen und leidenschaftliche Debatten über das Thema Partizipation statt. Diesen Diskurs öffnen wir nun, um auch Eure Meinungen, Ansichten und Ideen dazu kennenzulernen. (Quelle: Aufruf zur Blogparade auf dem Marta Blog)

Wie das Hashtag vermuten lässt, wird die Öffnung der kuratorischen Arbeit also als Machtaufgabe betrachtet, die den Kuratoren wohl nicht leicht gefallen ist. Zumindest deutet die Ankündigung darauf hin. Doch was passiert wirklich auf der Seite, wie viel Macht hat der Besucher hier und in wie fern handelt es sich hierbei um ein innovatives Projekt?

Wie innovativ ist die Microsite wirklich?

Als ich das erste Mal von der Seite gehört habe, war ich schwer beeindruckt. Erinnere ich mich doch noch an die Diskussionen der ersten Stunde als es um Fragen ging wie „Müssen wir wirklich ins Netz?“, „Wollen wir wirklich Aufbau-Bilder zeigen“, „Wie viel Blicke hinter die Kulissen dürfen wir zulassen?“. Das war lange vor dem Blog, lange vor Youtube und ganz sicher lange bevor das Bewusstsein dafür geschaffen war, das der digitale Raum eine Erweiterung der Museumsarbeit ist. Für mich ist das Marta Herford eines der wenigen Häuser, das diese Erkenntnis verinnerlicht hat und lebt natürlich auch von einem Direktor, der immer ganz vorne mit dabei ist, dabei aber nie die Fähigkeit verloren hat Dinge zu hinterfragen. Das gleiche gilt für die großen „Leuchttürme“ wie das Städel in Frankfurt. Auch dort liegt vieles sicher daran, dass der Direktor genug Platz und Wertschätzung für den digitalen Raum lässt und gute Ideen einfordert. Eine Tatsache, die für mich mindestens genauso wichtig ist, wie eine gute Strategie. Ohne den Rückhalt vom Chef kann man wenig bewirken.

Paarweise_Screenshot
Startbildschirm der Microsite

Nachdem ich mir die Microsite genauer angeschaut habe, bin ich leider etwas enttäuscht. Hier haben sehr offensichtlich die Kuratoren etwas ausgeheckt. Eine Beteiligung der Kunstvermittlung und Kommunikationsabteilung kann ich mir kaum vorstellen. Das Design ist modern und auf das Wesentliche beschränkt. Ebenso ist die Seite responsiv. Beides sind für mich obligatorische Voraussetzungen in der heutigen Zeit, also kein Grund für ausufernden Jubel. Insgesamt 24 Werke stehen zur Auswahl für eine Paarbildung. Tippt man ein Kunstwerk an, öffnet sich die Auswahl-Maske, in die zwei Werke eingefügt werden können. Gemeinsam mit einem persönlichen Text, kann man diese dann an die Kuratoren mailen.

Screenshot der Microsite mit Auswahl und Kontaktformular.
Screenshot der Microsite mit Auswahl und Kontaktformular.

Bei der Anordnung der Werke fiel mir sofort auf, dass diese sehr suggestiv ist. Es werden Werke nebeneinander gezeigt, die wahrscheinlich als Paare geplant sind. Zumindest ist das mein Eindruck. Zu den Werken erhält man außer dem Titel und Künstler leider keinerlei Information. Weder Jahr noch Maße, weder Material noch weiterführenden Text. Das finde ich etwas wenig, wenn man davon ausgehen darf, dass nicht jeder mit der Sammlung vertraut ist. Hier wird also auf eine rein visuelle Auswahl gesetzt, ein Ansatz den man kaum als Kuratieren verstehen kann. Weiß ich doch aus Erfahrung, dass Kuratoren nicht einfach nur nach persönlichem visuellen Gusto Entscheidungen treffen, sondern teils heftig und intensiv diskutieren was in eine Ausstellung gehört. An dieser Stelle wurde meiner Meinung nach eine Chance verspielt, den Besuchern, die Werke im Vorfeld der Ausstellung näher zu bringen.

Sharing is Caring – Wo ist bloß die Interaktivität geblieben?

Die Funktionen der Seite habe ich leider bereits alle zusammengefasst. Leider, weil das eben heißt, dass die Idee des Social Webs und der Interaktivität irgendwie auf der Strecke geblieben sind. Ich war am Anfang so begeistert von der Seite, weil ich sie mir direkt interaktiv vorgestellt habe. Ich meine, wie schön wäre es, wenn jeder, der mitmacht, sein Wunschpaar in seinen sozialen Netzwerken teilen könnte. Wenn jeder sagen könnte „Schaut her, ich habe ein Paar ausgesucht! Wir müssen bald alle in die Ausstellung und sehen ob es hängt!“. Wie spannend wäre eine Galerie aus bereits erstellten Paaren, die man kommentieren und liken könnte. Die es ermöglichen würde, sich mit anderen auszutauschen. Und ganz verrückt – wie progressiv wäre es, wenn es jetzt schon eine Wand im Museum gäbe, auf der die täglichen Besucher sehen könnten, was da gerade im Netz passiert.

Mein Fazit

Leider haben die Kuratoren ihre Macht noch nicht so richtig aufgeben können. Die Idee, die Besucher teilhaben zu lassen und einzuladen, mitzubestimmen, welche Werke in die Sammlungsausstellung kommen, ist meiner Meinung nach eine großartige Idee. Besonders bei einer Sammlungsschau, deren Werke normalerweise im Marta Depot der Öffentlichkeit verschlossen bleiben, hätte mich interessiert, welche Werke die Menschen sehen wollen und auf was sie nicht verzichten möchten. Auch dafür eine Microsite einzurichten statt einer aufwendigen, werbewirksamen App finde ich weitsichtig und richtig. Für eine Lebensdauer von vier Monaten braucht es nicht mehr als eine Unterseite auf der eigenen Homepage.

Trotzdem finde ich die Aktion nicht gelungen, da sie weder die lebendige Community berücksichtigt, die das Marta tatsächlich als eine der wenigen Institutionen hat, noch wird zugelassen, dass man seine Aktivitäten teilen kann. Da sitzen jetzt also die Kuratoren und bekommen lauter Emails, die sie sichten müssen. Wahrscheinlich wäre eine übersichtliche Seite mit den Einreichungen sogar weniger Arbeit gewesen. Vielleicht sollten Kuratoren (und zwar alle, egal in welchem Museum) Besucherbeteiligung nicht als Kontrollverlust und Machtaufgabe betrachten, sondern als erfrischenden Austausch, der neue Blickwinkel ermöglichen kann. Durch das Internet hat ohnehin jeder die Möglichkeit ständig in Echtzeit Rückmeldungen zu geben, warum diese nicht einmal nachhaltig und sinnvoll kanalisieren und für die eigene Arbeit nutzbar machen. Den unmündigen Besucher von früher, der maximal einen Kommentar im Gästebuch hinterlassen konnte, gibt es nicht mehr.

Auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Abteilungen und damit Blickrichtungen ist unerlässlich für ein gutes Ergebnis. Dies scheint mir ebenfalls zu kurz gekommen zu sein. Hier hätten die Komunikationsprofis und Vermittler sicher noch wichtige Hinweise geben können. Ein Punkt auf den Anke in ihrem Artikel übrigens ausführlich eingeht.

So wichtig mir Kritik und Auseinandersetzung sind, so schmerzhaft war es diesen Beitrag zu schreiben, fühle ich mich doch immer noch sehr verbunden mit dem Marta. Jedoch finde ich es wichtig, gerade die Aktionen zu hinterfragen, die von Museen gemacht werden, die sehr weit vorne im Netz sind und damit auch eine Vorbildfunktion für andere Häuser einnehmen. Zudem möchte ich mit einem großen Lob abschließen. Denn meine ehemaligen Kollegen sind in der Lage mit Kritik umzugehen, diese auch ernsthaft zu besprechen und für die Zukunft mitzunehmen. Auf dem richtigen Weg sind sie digital ohnehin schon lange.

 

Dieser Beitrag entstand nicht im Auftrag des Marta Herford und steht auch in keinster Weise in Zusammenhang mit meiner ehemaligen Tätigkeit dort.

Veröffentlicht von

Michelle vanderVeen

Digitale Kommunikation & Marketing | Account Manager Digital & Content @GraylingDE | #blogger @MuseumLifestyle | Goldener Blogger 2015

25 Gedanken zu „#BesucherMacht | Digitale Besucherbeteiligung an einer Ausstellung“

  1. Liebe Michelle,

    gut, dass du dich der Sache angenommen hast und kritisch hingeblickt hast. In einem Punkt bin ich übrigens anderer Meinung: ich glaube nicht, dass es diesmal dieses Ding mit der Macht war, die man nicht abgeben wollte. Sondern es ist einfach auch mangelnde Erfahrung mit solchen und ähnlichen Projekten. Deswegen brauchst du dich mit deiner Kritik auch überhaupt nicht schlecht zu fühlen. Denn du hast den Kollegen im Marta durchaus den Liebesdienst erwiesen, ihnen wertvolle Tipps zu geben. Und sie können es beim nächsten Mal besser machen und direkt auf die von dir zu Recht angesprochenen Dinge achten.

    Ein Gedanke noch zu der Frage, wie viel Background man hätte zufüttern können/sollen. Ganz ehrlich: ich hab mich sehr spontan für mein Pärchen entschieden. Und einfach mal ohne Recherche zu den Künstlern und Kunstwerken. Das mag eventuell hier und dort Unbehagen erzeugen. Aber ich hab die Aktion auch so ein bisschen parallel zum Tagging verstanden. Manchmal gewinnt man nämlich jenseits von ausführlichen Informationen tolle Erkenntnisse einfach nur durch das vergleichende Sehen und spontane Assoziieren. Vielleicht erkennt man Übereinstimmungen, die noch gar nicht gesehen wurden. Es ist ja die Frage, wie man das mit dem Kuratieren am Ende verstanden wissen will. Will man eine Art Crowdsourcing? Oder sollen die Teilnehmer versuchen, dem Anspruch bisheriger – durchaus intellektuell geprägter – Kuratierungen gerecht zu werden?

    Mein Vorgehen schließt jedoch nicht aus, dass ich nicht gerne an anderer Stelle mehr Infos zu meinem ausgewählten Paar hätte. Und das mit dem Teilen sehe ich natürlich genauso wie du. Mh, nachbessern kann man das jetzt wahrscheinlich nicht mehr, oder?

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    1. Liebe Anke,

      Danke für deinen Kommentar. Ich freue mich immer von dir eine Rückmeldung zu bekommen, da wir sehr unterschiedlich auf die Dinge blicken. Ich finde es sehr spannend, dass du die visuelle Auswahl gut findest. Vielleicht liegt meine Meinung auch daran, dass ich dir Werke sehr gut kenne und mir zum
      Beispiel bei zwein der Hinweis fehlt, dass es sich dabei um Performance Kunst handelt und nicht um Fotografie oder ähnliches.

      Ich denke zum Nachbessern ist es zu spät, da die Seite ja nur noch bis nächste Woche funktioniert. Dann beginnt der Aufbau und dann sollte wohl die Auswahl feststehen. Aber wie du schon sagst, vielleicht beim nächsten Mal.

      Liebe Grüße
      Michelle

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  2. Liebe Michelle,

    vielen lieben für deinen ausführlichen Beitrag zu unserer Blogparade #BesucherMacht und deine konstruktive Kritik.

    Wie du vielleicht am Rande mitbekommen hast, hatten wir große Ambitionen und viele Ideen, aber leider ist es in der Museumspraxis doch anders als in der Konzeptionsphase. Wir haben eine Social Share-Option bei der VG Bild Kunst, die einige der aufgeführten Künstler vertritt, angefragt – dies hätte unser schmales Budget gesprengt, die Alternative wäre gewesen die Aktion einzustampfen. Wie du weißt, ist der finanzielle Rahmen unseres Museums bei solchen außerordentlichen Aktionen stark eingeschränkt.

    Deine Vermutung, dass die Ausstellungsmacher ihr Händchen bereits bei der Bildanordnung im Spiel gehabt hätten, können wir nur verneinen, wenn auch deine Wahrnehmung interessant ist 😉 Ein guter Hinweis aber auch, beim nächsten Mal darauf zu achten, dass sich die Bilder immer wieder neu zufällig anordnen.

    Unser Blogbeitrag am Sonntag wird genau von dieser Macht, die du auch kritisierst, handeln – aber auch vom „Glück“ des Ausgewähltwerdens. Bitte nimm‘ den Begriff der Macht doch nicht nur ernst, sondern verstehe ihn auch spielerisch, ironisch und mehrdeutig.

    Wir freuen uns auf die weitere Diskussion

    Deine „Martas“

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    1. Liebe Martas,

      interessant, dass es diesen Begriff jetzt gibt 🙂 vielen Dank fürs Teilen und das schnelle Kommentieren. Das gerade über diesen Aspekt ein Beitrag erscheint, freut mich sehr. Ich habe das Wortspiel durchaus gesehen und habe es sehr bewusst hinterfragt, weil es die klassische Idee des Elfenbeinturms bei mir aufgerufen hat. Ein Prinzip, dem ja bereits die ganze Aktion entgegensteht.

      Das leidige Thema mit den Rechten und der VG Bild. Ich hatte gehofft, dass man das Fass mal geschlossen lassen kann. Leider zeigt sich mal wieder, dass die Regeln einfach nicht den Gegebenheiten des Internets entsprechen. Ich finde es sehr schade, dass diese Tatsache am Ende dann wieder nur den ganz großen Häusern erlaubt umfangreich Werke zur Verfügung zu stellen. Bin aber auch weiterhin der Meinung, dass ein Überdenken der Budgets in der Zukunft angebracht wäre. Im Idealfall würde der positive Effekt die Kosten eben auch rechtfertigen. Eine Änderung des Urheberrechts sehe ich nämlich ich näherer Zukunft eher nicht.

      Ich folge gespannt, welche Entscheidungen und Projekte es in Zukunft im Marta gibt. Das Fazit bleibt natürlich, weiter so!

      Liebe Grüße
      Michelle

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  3. Liebe Anke,

    ganz richtig, es ist hier nicht die Macht, die nicht abgegeben werden wollte, sondern vielmehr ein Mangel. Ein Mangel an Ressourcen unterschiedlicher Art, wie das in gerade auch kleineren Museen oft der Fall ist…

    Schön, dass Du eben diese Erfahrung des intuitiven Probierens und Entdeckens bei unserer Microsite gemacht hast, eben darum geht es hier auch. Die intensive Kunsterfahrung und die theoretische Unterfütterung soll dann bei uns in der Ausstellung stattfinden. Hier werden auch die nicht ausgewählten Paarvorschläge gezeigt und können diskutuiert werden.
    Wer dennoch nicht rein intuitiv vorgehen möchte, hat die Möglichkeit auf die i-Symbole zu klicken und sich zumindest einige Informationen zu beschaffen, auch, wenn diese zugegebener Weise nicht vollständig sind.

    Aber genau das war bei dieser Aktion auch nicht unser Ziel und deshalb würden wir in Bezug darauf auch nicht davon sprechen, unsere Chance – wie Michelle schreibt – verspielt zu haben. Denn unsere Intention war es, den Besucher im Netz abzuholen, dann aber in die analoge Ausstellung zu führen. Sicherlich gibt es auch hierbei Verbesserungspotential für die nächsten Male, aber, und das ist es, was für den Moment auch zählt: Ein (weiterer) Schritt in diese Richtung ist getan …

    Liebe Grüße von Tabea aus dem Marta Herford

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      1. Liebe Michelle,

        das stimmt natürlich, bei einer nächsten derartigen Aktion müsste wieder neu darüber nachgedacht werden, welche Möglichkeiten und Angebote es für die ausschließlich digitalen BesucherInnen gibt…

        Viele Grüße

        Tabea

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  4. Liebe Michelle,

    wieder ein spannender Ansatz eines Museums, der nicht weit genug gedacht wurde und der das „social“ in Social Media nicht nutzt. Durch eine sharing-Funktion zu einer getroffenen Auswahl hätten sich (neben dem Potential einer viralen Verbreitung) weitere Diskussionen um die Auswahl ergeben können. Versehen mit dem Hashtag #BesucherMacht hätte das Museum diese Diskussionen dann wiederum kommentieren, teilen und in Verbindung setzen können. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dies vielleicht in Erwägung gezogen wurde – und sich letztendlich aufgrund der rechtlichen Situation der Werke und aufgrund des Aufwands der Betreuung dagegen entschieden wurde…

    Treffend auch die Anmerkung der fehlenden Hintergrundinformationen zu den Werken. Vielleicht möchte man sich als Besucher nicht von technischen Gegebenheiten und Hintergrundinformationen beeinflussen lassen – aber es ist unglücklich von vorneherein nicht die Möglichkeit zu bieten, mehr über ein Werk zu erfahren, z.B. durch einen „Mehr zum Werk“-Button.

    Viele Grüße, Angelika

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    1. Liebe Angelika,

      Danke für deinen Kommentar und das Teilen des Beitrags. Wie das Marta bereits geschrieben hat, gab es tatsächlich wie so oft Ressourcen-Probleme. Das übliche also – leider. Die Chance ausführliche Informationen zu liefern sobald die Ausstellung läuft, bleibt ja.

      Ich hoffe das wird noch einmal, in welcher Form auch immer, digital aufgegriffen.

      Liebe Grüße
      Michelle

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  5. Liebe Michelle, liebe Mitdiskutanten,

    ich weiß, dass provokative Artikel immer gut gehen, wenngleich dieser hier schon anders ist als der von Wolfgang Ullrich oder Anika Meier. Hier gibst du konstruktive Kritik und dank der offenen Diskussion des Marta Museums erfahren wir Hintergründe, wie

    a) Social Sharing ist aufgrund der VG-Bild und des Budgets ein Problem (damit erledigt sich die Kritik daran)
    b) die Kritik wird in zukünftige Aktionen eingearbeitet

    Das finde ich gut! Überhaupt mag ich Aktionen wie diese und das was sie auslösen – einen Diskurs. Ich werde kaum zum Marta Herford Museum kommen und hoffe daher natürlich auf vertiefende Berichterstattung im Museumsblog zu den Werken, wenn die „Macht der Besucher“ zu einem Ergebnis gekommen ist. Also, die Microsite ist für mich ein Mosaiksteinchen im Ganzen, das Blog kann diese Steinchen zusammenfügen.

    Wenn ich von durch den Besucher kuratierenden Ausstellungen höre, denke ich sogleich an die Ausstellung „Like it“ des Essl Museums in Österreich von 2013 (?): http://www.essl.museum/ausstellungen/ausstellungen?article_id=1374242651922&event_id=1374242651930
    Via Facebook Like konnte sich der digitale Besucher seine Ausstellung zusammenstellen. Aus den am meisten gelikten Bildern wählte dann ein Kuratoren-Team, bestehend aus tatsächlichen Kuratoren UND ausgewählten „Besuchern“, die auszustellenden Werke aus. Die Aktion beschwor Lob und Kritik. Ich fände es klasse, wenn das Marta Herford Museum, wenn denn die Ausstellungspaare stehen, auch mal Kontakt zu ihren österreichischen Kollegen aufnähmen, sich austauschten und im Idealfall darüber im Blog berichteten.

    Spannend fände ich es zu erfahren, ob das Marta Museum durch die Aktion mehr digitale und analoge Besucher erhalten hat. Das wäre fein, wenn sie auch darin transparent wären.

    Ich finde grundsätzlich partizipative Aktionen, auch wenn sie noch so klein sind, gut. Wenn dann wie hier durch die Kritik eine Museumsberatung oder -inspiration erfolgt, ist das eine gute Ausgangslage für mehr Mut in der Verschränkung von digitalen und analogen Vermittlungsformaten.

    Herzlich,
    Tanja

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    1. Liebe Tanja,
      vielen Dank für deinen Kommentar. So provokant finde ich mich gar nicht, zumindest nicht, so lange ich nicht will 😉 Aber wenn meine ehemaligen Kollegen so eine Seite machen und dann auch noch zu Blogparade rufen, muss ich mir das eben näher anschauen.
      Die Sache mit der VG Bild ist für mich immer noch ein Kritikpunkt, aber natürlich verstehe ich die Problematik voll und ganz. Hier erhoffe ich mir dauerhaft aber gute und kreative Lösungen der Museen bzw. endlich neue Regeln in den VG Bild Verträgen.
      Liebe Grüße
      Michelle

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  6. Liebe Tanja Praske,

    vielen Dank für Ihren Kommentar und die Anregungen!

    Da nun an verschiedenen Stellen der Wunsch danach aufkam, wird es eine Übersicht der gebildeten Paare der Microsite auf unserem Blog geben.

    Auf die Aktion des Essl-Museums sind wir vor kurzem auch aufmerksam geworden und haben versucht via Twitter einen Erfahrungsaustausch in die Wege zu leiten. Über eine intensivere Auseinandersetzung, auch über andere Kanäle, würden wir uns sehr freuen.

    Über die Besucherzahlen werden wir leider keine aussagekräftige Auskunft geben können, da diese bei uns nicht nach Ausstellungen getrennt, sondern nur insgesamt gezählt werden. Einen Rückblick auf die Blogparade im Allgemeinen wird es im Anschluss an diese aber von unserem Direktor Roland Nachtigäller geben.

    Viele Grüße
    Tabea Mernberger aus dem Marta Herford

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